Das sind HAWtechs Super Scientists!

Die Preisträger*innen der Science Competition stehen fest! Sechs herausragende Projekte aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) gehen siegreich aus dem Schüler*innen-Wettbewerb hervor. Zwei davon können sich zusätzlich über den HAWtech Gesamtpreis, gestiftet durch die ENTEGA AG, freuen und ein weiteres Projekt über den Sonderpreis für Mädchen. Sie alle wurden bei der virtuellen Preisverleihung am 22.01.2021 feierlich gewürdigt. Diese konnte über den YouTube Kanal der Hochschule Darmstadt live mitverfolgt werden.

„Womit kann die Austrocknung der Hände durch häufiges Desinfizieren in Pandemiezeiten minimiert werden?“ – „Wie misst man kostengünstig die Luftqualität in geschlossenen Räumen?“ – „Was könnte Sehbehinderte dabei unterstützen, den Mindestabstand zu anderen leichter einzuhalten?“ – „Welches System ist geeignet, um die Abstandsmessung bei Menschenansammlungen zu überprüfen und gleichzeitig zu steuern?“ Diese und weitere Fragen stellem sich die technikbegeisterten Jugendlichen in ihrem Alltag, der seit Monaten von Home-Schooling und Social Distancing geprägt ist.

„Die Vielfältigkeit der Ideen und das hohe Niveau, wie diese in die Praxis umgesetzt werden, sind beeindruckend. Es ist eine große Freude zu sehen, welchen Erfindungsreichtum die Mädchen und Jungen gezeigt haben, trotz der pandemischen Herausforderungen und erschwerten Lernbedingungen. Ich hoffe, dass die innovativen Projekte viele inspirieren und motivieren, um unseren Nachwuchs beim selbstständigen Experimentieren und forschendem Lernen weiter zu unterstützen.“ sagt Prof. Dr. Ralph Stengler, Jurymitglied, Präsident der Hochschule Darmstadt sowie Sprecher der HAWtech.

Zum ersten Mal hat die HAWtech im September 2020 zu einem Wettbewerb in fünf Bundesländern aufgerufen. Der Wettbewerb richtete sich an Jugendliche zwischen 14 und 20 Jahren. Mitmachen konnten alle, die mit einer smarten MINT-Idee unsere Welt besser machen möchten. Die Begutachtung der Projekte erfolgte teilweise digital über Video-/ Bilddokumentationen oder als Prototypen einzeln vor Ort in den Räumlichkeiten der Hochschule Darmstadt. Aus allen eingereichten Projekten wählte die vierköpfige Jury Preisträger*innen in folgenden sechs Kategorien aus:

Professionalität: Verbundprojekt „System zur Ultraschall-Abstandsmessung in Menschenansammlungen“ bestehend aus zwei Teilprojekten: „Entwicklung einer mobilen Sensoreinheit“ von Emilie Borrmann, Katharina Endres & Jana Schlotmann sowie die „Entwicklung der Betriebs- und Simulationssoftware“ von Lisa Brinkmann, Paul Kallis & Kevin Stricker. Ziel des Systems ist durch die Nutzung der mobilen Sensoreinheit den Abstand zu Menschen in Ansammlungen zu messen und daneben die Messdaten unmittelbar auszuwerten, um sie bei der Steuerung von Veranstaltungen zu nutzen. Mit diesem System kann die Durchführung von Events zukünftig unterstützt und damit auch zum Infektionsschutz beigetragen werden.

Innovation: „Abstandsauge für Sehbehinderte“ von Lalin Doran. Konzipiert und umgesetzt ist das Projekt als ein zusätzliches „Auge“ für sehbehinderte Menschen, ähnlich zu einem Abstandswarner. Der Ultraschallsensor misst einen Abstand von 40 cm zu anderen Personen, bei zu dichtem Aufeinandertreffen ertönt ein warnendes Signal. Mit dem Abstandsauge können Menschen mit Sehbeeinträchtigungen vor einem zu nahen Kontakt zuverlässig gewarnt und damit geschützt werden.

Mechatronik: „Low-Budget Luftqualitätssensor für bessere Luft in Schulen“ von Paul Goldschmidt. Die Messung guter Luftqualität und niedriger Aerosolbelastung ist in Pandemiezeiten zentral, insbesondere für effektives Lüften in Schulen oder auch Büroräumen. Die Luftqualitätsmessstation überzeugt aufgrund des eigenständigen Nachbaus bestehender Sensoren (von der Platine bis zum Gehäuse) als Open Source Device sowie der nachprüfbaren Wirksamkeit für einen äußerst niedrigen Produktpreis von unter zehn Euro in der Herstellung.

Nachhaltigkeit: „Desinfizierende Handcreme“ von Sophie Eisermann & Pauline Regenold. Der Nutzen der Handcreme liegt in der Spende an Feuchtigkeit bei gleichzeitiger Desinfizierung der Hände. Die Inhaltsstoffe bestehen aus umweltfreundlichen Komponenten, daneben setzt das Gesamtkonzept auf Nachhaltigkeit, von der Herstellung bis zur Vermarktung.

Design: „Functional Chair“ von Leonard Oehl. Als außergewöhnlicher Sessel für entspanntes Home-Schooling konzipiert und gebaut, erfüllt er viele Funktionen, die beim Arbeiten von Zuhause nützlich sind, u.a. verstellbarer Tisch und Fußteil. Zudem bietet der Sessel neben Steckdosenanschlüssen auch diverse Fächer für elektronisches Equipment sowie eine elektronische Ladestation für eine Smartwatch.

Technik im Alltag: „Mask Button“ von Lea Feiler & Elena Steimer. Damit der Mund-Nasen-Schutz angemessen aufbewahrt werden kann und nicht an Orten wie z.B. Taschen oder Autofußräumen zu suchen ist, wurde der Mask Button, eine praktische Hülle mit Spule, konzipiert und mit Hilfe biologischer Kunststoffe und einem D3-Drucker hergestellt.

Zudem vergab die Jury zwei weitere Preise, den HAWtech Gesamtpreis, gestiftet durch das Darmstädter Energieunternehmen ENTEGA AG, und den Sonderpreis für ein innovatives Mädchenprojekt.

Der Sonderpreis für Mädchen geht an an das Projekt „Entwicklung einer mobilen Sensoreinheit“ als erster Teil des Verbundprojekts „System zur Ultraschall-Abstandsmessung in Menschenansammlungen“ von Emilie Borrmann, Katharina Endres & Jana Schlotmann.

Nach langer Beratung hat die Jury entschieden, den HAWtech Gesamtpreis an zwei Projekte zu vergeben. „Beide Projekte zeigen eine breite Auseinandersetzung mit technischen als auch sozialen Aspekten bei der Abstandsmessung und Einhaltung von Mindestabständen, auch unter Berücksichtigung von benachteiligten Gruppen. Sie weisen beide einen hohen bis sehr hohen Komplexitätsgrad bei der Umsetzung der Idee auf. Es handelt sich bei beiden um außergewöhnliche Projekte mit einem großen gesellschaftlichen Mehrwert, der direkt erkenn- und einsetzbar ist“, so die Begründung der Jury.

Der HAWtech Gesamtpreis geht an das Projekt „Entwicklung der Betriebs- und Simulationssoftware“ als zweiter Teil des Verbundprojekts „System zur Ultraschall-Abstandsmessung in Menschenansammlungen“ von Lisa Brinkmann, Paul Kallis & Kevin Stricker. Darüber hinaus wird geht der HAWtech Preis auch an das Projekt „Abstandsauge für Sehbehinderte“ von Lalin Doran.

Prof. Stengler gratuliert im Namen der Jury allen Preisträger*innen zu ihren zukunftsweisenden Projekten und dankt daneben auch allen nicht ausgezeichneten Teilnehmenden für ihre originellen Wettbewerbsbeiträge. Er betont: „Der Wettbewerb bestätigt uns darin, das Interesse an MINT-Themen frühzeitig zu erkennen und zu fördern, um mit der Entfaltung des Potentials junger Menschen langfristig zur Stärkung der Innovationsfähigkeit in den Regionen beizutragen.“

 

Die Jury

Prof. Dr. Ralph Stengler, Präsident der Hochschule Darmstadt (h_da)

Prof. Dr. Katrin Baumann, Fachbereich Maschinenbau und Kunststofftechnik (h_da)

Prof. Dr. Thomas Betz, Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik (h_da)

Prof. Dr. Yvonne Haffner, Fachbereich Soziale Arbeit (h_da)

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