Internet nach Maß im Auto: m2c-lab erhält Förderung von Ford

Übergabe der Förderung in Höhe von 120000 US-Dollar

Der Trend, Internetdienstleistungen auch im Auto anzubieten, setzt sich mehr und mehr durch. Laut einer Studie des Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) werden bis 2025 etwa 60 Prozent der Autos online sein. Neu ist die Idee von Prof. Dr. Thomas Ritz und seinem Team des m2c-lab der FH Aachen, die Informationen der Dienste kontextgebunden an Fahrer und Beifahrer anzupassen und entsprechend zu filtern. Das m2c-lab erhält zur Weiterentwicklung dieser Idee im Rahmen des „University Research Program“ von Ford eine Förderung in Höhe von bis zu 120 000 US-Dollar.

Szenarien während einer Autofahrt gibt es viele. Und für alle sollen die passenden Internetdienste bereitgestellt werden. „Im Moment treffen alle Informationen relativ ungefiltert im Auto ein“, so Prof. Ritz, „es gibt unterschiedliche Nutzertypen, die auf bestimmte Dienste oder soziale Netzwerke zugreifen, darauf wollen wir eingehen“. Oder vielmehr soll das Auto darauf eingehen: Fahren zwei Freundinnen zu einer Party und hören laut Musik, wird anhand ihrer Spotify- oder Napster-Profile eine Playlist aus ihren Lieblingsliedern erstellt und abgespielt. Wer per Navi den Weg in ein Theater gefunden hat, erhält nicht nur den aktuellen Spielplan, sondern auch bisherige Rezensionen zu den Stücken. Dasselbe soll sogar beim Schweigen möglich sein. Ergeben sich keine Anknüpfungspunkte für ein Gespräch, werden die Fotoalben von Facebook oder Instagram eingeblendet. „Man kann der Schwiegermutter dann Fotos von der neuen Wohnung zeigen und das peinliche Schweigen ist vorbei“, stellt sich Prof. Ritz vor.

Von diesem Konzept sind auch Dr. Florian Golm und Stefan Wolter von der Abteilung „Vehicle Interior Technologies“ vom Ford Forschungszentrum Aachen überzeugt. Sie haben das Projekt im Rahmen des „University Research Program“ vorgeschlagen. Das Programm, bei dem intern Forschungsprojekte von Mitarbeitern vorgeschlagen werden, gibt es bei Ford schon lange. „Das Programm kommt aus den USA und läuft weltweit. Die FH Aachen stand damit in direkter Konkurrenz zu Universitäten aus beispielsweise den USA oder China“, erläutert Stefan Wolter. „Durch die Form einer Förderung kann Prof. Ritz viel freier und kreativer arbeiten, als es bei einem Arbeitsauftrag möglich wäre“, so Wolter. Prof. Ritz ergänzt: „So können wir innovativer denken und Möglichkeiten ausloten. Ein hochattraktives Projekt, das für beide Seiten sehr reizvoll ist“.

Die Förderung läuft über einen Zeitraum von bis zu drei Jahren, in jedem Jahr erhält das Team vom m2c-lab 40 000 Dollar. Am Ende jeden Jahres findet eine gemeinsame Evaluation der Ergebnisse statt, mit dem Ziel, einen Demonstrator zu entwickeln.

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