Gründerkultur in Baden-Württemberg

Wissenschaftsministerin Theresia Bauer gibt den Startschuss – Entrepreneurship an der Hochschule Karlsruhe künftig fester Bestandteil im Studienangebot

In einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg unter dem Titel „Start Up Stories – Studierst Du noch oder gründest Du schon?“ machte die Hochschule Karlsruhe am gestrigen Mittwoch, 15. März 2017, den Auftakt zu einer neuen Initiative zur Stärkung der Gründungskultur an der Hochschule. Wissenschaftsministerin Theresia Bauer diskutierte mit Vertretern aus Wissenschaft und Wirtschaft über Möglichkeiten, Potenziale und die Qualität des „Gründergeistes“ an den Hochschulen. Im Anschluss daran konnten sich die Besucher in einer Ausstellung über Gründungsprojekte und erfolgreiche Start-Ups informieren. Wissenschaftsministerin Theresia Bauer: „Im Zentrum unseres Landesprogramms ‚Gründungskultur in Studium und Lehre‘ steht die eigene Gründerpersönlichkeit: Bei den Studierenden das Bewusstsein und die Lust wecken, unternehmerisch tätig zu werden. Wir wollen jungen Menschen Mut machen, eigene Wege zu gehen und vor möglichem Scheitern nicht zurückzuweichen. Die Hochschule Karlsruhe bringt mit ihrer spannenden Initiative den Gründergeist voran.“

Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWs) spielen nicht nur über die Ausbildung künftiger Fachkräfte eine bedeutende Rolle für die Innovationskraft von Unternehmen. Auch durch die Ergebnisse in der angewandten Forschung geben sie wichtige Impulse für unternehmerische und technologische Weiterentwicklungen. Mit der Initiative „Action Learning and Founding (ActiF) – Gründungslust wecken an realen Problemstellungen“ fördert die Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft (HsKA) das unternehmerische Denken und die Gründungsbereitschaft von Studierenden aller Disziplinen an der Hochschule und bietet dabei dem Mittelstand, insbesondere in Baden-Württemberg, die Möglichkeit, die Innovationsfähigkeit durch neue Ideen und digitalisierte Geschäftsmodelle für die Zukunft sicherzustellen. Die Initiative wird über einen Zeitraum von drei Jahren mit rund 587 000 Euro durch den „Fonds Erfolgreich studieren in Baden-Württemberg – FESt-BW“ in der Programmlinie „Gründungskultur in Studium und Lehre“ vom Land Baden-Württemberg gefördert.

Die Besucher der Auftaktveranstaltung – vorwiegend Studierende der HsKA sowie Gründungsinteressierte aus dem Netzwerk der Karlsruher Gründerallianz  – konnten beim lebhaften Austausch der unterschiedlichen Akteure auf dem Podium unmittelbar einen fundierten Einblick in die Gründungskultur und den „Gründergeist“ erlangen. Neben Wissenschaftsministerin Theresia Bauer nahmen Prof. Dr. Carsten Hahn, Professor für Innovation und Entrepreneurship an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der HsKA, die erfolgreichen Gründer Willy Krießler von der ITelligence AG und Bastian Deck von der AXOOM Solutions GmbH sowie der Absolvent Andreas Luthe mit seinem Start-Up- Vorhaben „Mein Friedhofsglück.de“ teil.

„Mittelständische Unternehmen benötigen Unterstützung bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle“, erläutert Prof. Dr. Carsten Hahn. „Zum Beispiel bietet die digitale Transformation bestehender analoger Geschäftsmodelle ein großes Potenzial für den Mittelstand. Allerdings müssen die Unternehmen diese Geschäftsmodelle parallel zu ihren bestehenden Aktivitäten ‚experimentell‘ ausprobieren können. Hierzu wird das durch AcTIF eingerichtete Gründer-Labor die entsprechenden Konzepte entwickeln und validieren. Im Kern möchten wir dem Mittelstand die Möglichkeit bieten, solche neuen Geschäftsmodelle im Lean-Startup-Ansatz zu testen, wo es darum geht, alle Prozesse so schlank wie möglich zu halten. Große Unternehmen haben dafür eigene Inkubationszentren und Intrapreneurship-Programme, wir adaptieren diese Konzepte für den Mittelstand. Um die unternehmerischen Kompetenzen bei den Studierenden zu stärken, bieten wir ab dem kommenden Semester auch den Masterstudiengang Technologie-Entrepreneurship an.“

Beim anschließenden Rundgang konnten sich Teilnehmer und Besucher an den Ständen der Gründer-Messe informieren und die Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch nutzen. Insgesamt 20 Aussteller präsentierten ihre Hochschulangebote, Start-Up-Ideen, Start-Ups, erfolgreiche Gründer der Hochschule sowie Inkubatoren, d. h. Einrichtungen, die Start-Ups auf den Weg der Existenzgründung bringen und sie dabei unterstützen. Die Besucher erhielten zielgerichtet Informationen zur Entwicklung einer eigenen Geschäftsidee sowie einen Einblick in die bestehende Gründerszene der HsKA und der Region Karlsruhe.

„Es freut uns, dass wir mit dem Format Start Up Stories die Hochschulmitglieder und das Umfeld der Hochschule für das Thema Gründung sensibilisieren konnten“, resümiert Brian Trenaman, Organisator der Veranstaltung und Leiter des Center of Competence an der Hochschule Karlsruhe. „Zugleich war der Abend ein wunderbarer Auftakt für unsere zahlreichen Aktivitäten des gerade anlaufenden Sommersemesters wie die Entrepreneurship-Initiative, unsere Gründer-Treffs, die Postersession im April sowie das reichhaltige Seminarangebot des Studium generale.“

Back