Erfolg bei KI-Wettbewerb: HTW Berlin erhält 2,9 Mio. Euro für KI-Werkstatt

Foto: HTW Berlin

Die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW Berlin) punktet gleich doppelt in KI-Förderprogrammen. Mit rund 2,9 Mio. Euro kann die Hochschule nun den Themenbereich Künstliche Intelligenz in Forschung und Lehre stärken. In zwei gekoppelten Projekten baut sie ab Oktober 2021 eine forschungsorientierte KI-Werkstatt auf, ab Januar 2022 folgt eine interdisziplinäre Lehr-Werkstatt für Künstliche Intelligenz. Davon profitieren insbesondere (Nachwuchs-)Forschende und Studierende, aber auch Praxispartner und Unternehmen.

„Wir freuen uns sehr über diesen großen Erfolg. Mit der KI-Werkstatt schafft die HTW Berlin einen Ort für das gemeinsame Lehren, Forschen und Anwenden von KI-Technologie“, erläutert HTW-Vizepräsident Prof. Dr. Tilo Wendler. Ein Spitzenrechencluster und ein KI-Showroom, der Künstliche Intelligenz für das Internet of Things (IoT) ebenso aufgreift wie KI in der Medizin, in Gestaltung, Kunst und Kultur und für die nachhaltige und smarte Stadt der Zukunft, wird die KI-Forschung der einzelnen Fachbereiche künftig vernetzen. Zudem steht die gemeinsame Infrastruktur dann auch für Nachwuchswissenschaftler_innen, Studierende und Gründungsinteressierte zur Verfügung und kann für KI-Projekte in Kooperation mit lokalen Unternehmen genutzt werden.

„Wir ermöglichen mit der KI-Werkstatt, KI auf höchstem wissenschaftlichen Niveau zu lehren und zu erforschen. Durch Lehr- und Weiterbildungsangebote fördern wir zudem KI-Talent für den Standort Berlin“, so Prof. Dr. Erik Rodner, Professor für Machine Learning am Fachbereich Ingenieurwissenschaften - Technik und Leben. „Die KI-Werkstatt wird die fachliche Vielfalt der HTW Berlin spiegeln: Nah an den Daten und damit nah an den Anwendungen und Menschen dahinter – von KI im Digital Engineering und der Genomsequenzierung bis zu KI-Ansätzen für die Personalentwicklung und künstlerischen Gestaltung“, ergänzt Prof. Dr.-Ing. Frank Neumann, Professor für Ingenieurinformatik.

Der Forschungs- und Kompetenzaufbau im Bereich Künstliche Intelligenz kann ab Oktober 2021 beginnen. Für die KI-Werkstatt erhält die HTW Berlin aufgrund ihres erfolgreichen Antrags zunächst fast 900.000 Euro aus dem Programm „KI-Nachwuchs@FH“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Damit fördert das BMBF strategische, flexible und langfristige Investitionen in Forschungsgeräte, Forschungsanlagen und Demonstratoren. Ziel ist die Schaffung, Verstetigung und Bündelung attraktiver Arbeits- und Forschungsbedingungen für den wissenschaftlichen Nachwuchs im Bereich Künstliche Intelligenz.

Ab Januar 2022 folgt die „KI Lehr-Werkstatt Interdisziplinär“, für die rund 2 Millionen Euro für eine Projektdauer von vier Jahren über das BMBF-Programm „Förderung der Künstlichen Intelligenz in der Hochschulbildung“ bereitstehen. Geplant ist unter anderem ein Austauschforum für die KI-Lehre an der HTW Berlin und die Einrichtung einer KI-Professur für einen neuen Masterstudiengang an der Schnittstelle von Ingenieurwesen und IT. Um KI-Kompetenzen in der Breite an Studierende zu vermitteln, wird ein systematischer KI-Lehrkanon erarbeitet. Weiterhin ist geplant, mittels KI E-Learning-Angebote und Lehrveranstaltungen zu evaluieren und mit Chatbots und Dialogsystemen Studierenden künftig Unterstützung während bestimmter Studienphasen anzubieten.

Die HTW Berlin hatte mit ihrem Projektantrag ein 32-köpfiges Auswahlgremium unter dem Vorsitz von Dr. Andrea Grimm, Aufsichtsrat IBM Deutschland GmbH, überzeugt. Dem Gremium gehörten 25 im Bereich der Künstlichen Intelligenz, der Hochschuldidaktik und der Fachwissenschaften ausgewiesene Expert_innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft, zwei Stundierende sowie je zwei Vertreter_innen des Bundes und der Länder an. Die Fördermittel werden jeweils im Verhältnis 90:10 vom Bund und vom Sitzland der jeweiligen Hochschule getragen.

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