Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft als Partner im Landeswettbewerb RegioWin zu regionalen Zukunftsstrategien mit zwei Projekten erfolgreich

Die Teilnehmer der Technologie Region Karlsruhe nehmen die Prämierung entgegen.

Landrat Dr. Christoph Schnaudigel (mit Urkunde) nahm die Prämierung der TRK von Wirtschaftsminister Dr. Nils Schmid (rechts daneben) im Beisein von Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (1. R., 2. v. r.), des Ministers für Ländlichen Raum Alexander Bonde (2. R, 7. v. l.) des Geschäftsführers der SEW-EURODRIVE Johann Soder, Bruchsals Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold- Schick, Rektor Prof. Dr. Karl-Heinz Meisel (1. R., 4. v. l.), Baden-Badens Oberbürgermeisterin Margret Mergen sowie Prof. Dr. Peter Neugebauer und Prorektor Prof. Dr. Markus Stöckner (2. R., 1. u. 2. v. l.) entgegen (Foto: Jan Potente für RegioWIN)

KARLSRUHE, STUTTGART. Menschen, Waren und Informationen so effizient und nachhaltig wie möglich zu bewegen, zählt zu den Schlüsselkompetenzen und - zielen der TechnologieRegion Karlsruhe (TRK). Für die Art und Weise, wie sie ihre Stärken künftig bündelt, Innovationen ermöglicht und dies für die Region erstmals in eine regionale Entwicklungsstrategie überführt hat, wurde die TRK am Freitag, 23. Januar 2015, in Stuttgart von der Landesregierung durch Wirtschaftsminister Dr. Nils Schmid prämiert. Sie ist damit einer der Gewinner des Landeswettbewerbs RegioWIN (Regionale Wettbewerbsfähigkeit durch Innovation und Nachhaltigkeit).Die Hochschule Karlsruhe ist dabei an zwei Leuchtturmprojekten maßgeblich beteiligt. Die regionalen Entwicklungsprojekte Haben ein Finanzvolumen von 18,5 Millionen Euro.

 

Die regionale Entwicklungsstrategie ist das Ergebnis der Zusammenarbeit von 270 Akteuren aus Unternehmen, Forschungsinstitutionen, Verwaltung und Politik. Mit der Prämierung erhalten zwei der drei in der Strategie verankerten Leuchtturmprojekte die Möglichkeit, Fördermittel vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und der Landesregierung zu beantragen – an beiden sind Forscher der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft beteiligt, in einem ist die Hochschule auch federführend.

Die Projekte haben ihren Schwerpunkt in der Entwicklung, Erprobung und Demonstration innovativer Ansätze für die Mobilität von Personen und Gütern: „RegioMOVE“ befasst sich mit dem Aufbau einer technischen und organisatorischen Infrastruktur für eine multimodale Personenmobilität innerhalb der gesamten Region, „efeuCampus“ mit der Entwicklung von emissionsfreien, generationengerechten und wirtschaftlich tragfähigen Systemen der künftigen Ver- und Entsorgung von Siedlungsquartieren. Allein diese beiden Projekte generieren ein Investitionsvolumen in Höhe von 18,5 Millionen Euro in der Region. Davon wird zirka die Hälfte über die Europäische Kommission und ein Fünftel von der Landesregierung finanziert.

 

RegioMOVE
Mobilität ist eine wesentliche Grundlage für das nachhaltige Funktionieren einer Region. Daher hat auch die Region Karlsruhe den Bedarf ein zukunftsfähiges, umweltfreundliches und ressourceneffizientes Mobilitätssystem zu entwickeln. Das Projekt RegioMOVE verknüpft vorhandene Mobilitätsangebote innerhalb der TechnologieRegion Karlsruhe mit neuen Dienstleistungen zu einem multi- und intermodalen Mobilitätskonzept. Über das Projekt soll ein tragfähiges, modernes Mobilitätsangebot entwickelt werden, das die alltäglichen Präferenzen und Komfortbedürfnisse aller Nutzer erfüllt und die Barrierefreiheit des Zugangs zu den Verkehrsträgern sicherstellt. Es wird ein regionaler und anbieterübergreifender, flexibler Verkehrsverbund geschaffen, der durch barrierefreie, multimodale Zugangspunkte vor Ort unterstützt wird. Das anbieterübergreifende Informationssystem liefert alle Informationen zu den Mobilitätsangeboten und ergänzenden Dienstleistungen, die an den Zugangspunkten erreicht werden können. Durch die Kombination der Aktivitäten entsteht in der TRK ein gesamtheitliches, integriertes und verkehrsmittelübergreifendes, flexibles Mobilitätskonzept, in das alle wichtigen Firmen und Institutionen aus dem Mobilitätsbereich eingebunden sind. Das Leuchtturmprojekt „RegioMOVE“ wurde maßgeblich von Prof. Dr. Christoph Hupfer, Dekan der Fakultät für Informationsmanagement und Medien der Hochschule Karlsruhe, entwickelt.

Weitere Projektträger sind die Wirtschaftsregion Mittelbaden, der Regionalverband Mittlerer Oberrhein und der Verkehrsverbund Karlsruhe sowie diverse Industriepartner wie die INIT AG und die ptv Group.

efeuCampus
Die urbane Gütermobilität macht bereits heute einen Großteil der verkehrlich bedingten CO2-Emissionen aus, Tendenz stark steigend (bspw.durch Versandhandel). In efeuCampus (eco-friendly urban logistics campus) werden neue technische Gütertransportkonzepte für urbane und ländliche Quartiere entwickelt, erprobt und transferiert, die emissionsfrei sind und die Menschen in ihrem Alltag unterstützen. Das Leuchtturmprojekt sieht die Einrichtung eines regionalen Innovations- und Kompetenzentrums für nachhaltige urbane Gütermobilität am Campus Bruchsal vor. Dieses wird emissionsfreie, zukunftsweisende Systeme der Ver- und Entsorgung von Siedlungsquartieren entwickeln, umsetzen und auf weitere Standorte übertragen. Dafür soll auf dem Gelände der ehemaligen Dragonerkaserne in Bruchsal, auf dem sich heute auch das Institut für Energieeffiziente Mobilität der Hochschule Karlsruhe befindet, ein Zentrum für nachhaltige urbane Gütermobilität eingerichtet werden. Mit efeuCampus positioniert sich die TechnologieRegion Karlsruhe als „Vordenker- und Problemlöser-Region“ im Transport von Gütern auf der kritischen „letzten Meile“. Daraus resultiert ein substanzieller Wissens- und Technologievorsprung in der urbanen Gütermobilität, die ein enormes Marktpotenzial weltweit aufweist. Das Projekt „efeuCampus“ wird von der Regionalen Wirtschaftsförderung Bruchsal getragen; Projektpartner sind u. a. neben dem Institut für Energieeffiziente Mobilität der Hochschule Karlsruhe unter Leitung von Prof. Dr. Peter Neugebauer, der mit der efeuAkademie eines der drei Teilprojekte leiten wird, auch das KIT, die PTV Group, SEW-EURODRIVE, die Stadt Bruchsal und der Landkreis Karlsruhe.

 „Wir freuen uns sehr“, ergänzt Prof. Dr. Karl-Heinz, Rektor der Hochschule Karlsruhe, dass wir mit unseren Forschungs- und Lehrschwerpunkten beispielsweise in Verkehrsplanung und - management, energieeffizienter Mobilität, Fahrzeugtechnologie, Energietechnik und erneuerbaren Energien, Infrastrukturmanagement und Städtebau zu diesem Wettbewerbserfolg beitragen konnten. Von diesen beiden Projekten werden wesentliche Impulse für die Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit der gesamten Region ausgehen.“

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